Widukind-Oper
Open Air am Höxteraner Weserufer
Das Erfolgs-Projekt aus Enger kommt in Höxter wieder auf die Bühne
Karl der Große und Widukind sind legendäre Kontrahenten - der christliche Frankenkönig gegen den sächsischen Adeligen, der die heidnischen Sachsen in ihrem Guerilla-Krieg anführte. Am Ende dieses Duells steht der erste Friedenschluss in der Geschichte Nordeuropas. Die Story aus dem frühen Mittelalter lieferte den Stoff zu einer modernen Oper, die Ende August in Höxter aufgeführt wird - Open Air auf einer Bühne hoch über der Weser.
Ein Musik-Erlebnis für Opernfans und -Neulinge gleichermaßen
Widukind ist eine hochspannende Figur: Seine sagenumwobene Lebensgeschichte inspirierte zu der Oper, die inhaltlich weit über grausame Schlachten hinausgeht. Widukind steht am Vorabend einer Zeitenwende. Die Welt, wie er sie gekannt hat, hat aufgehört zu existieren. Fest entschlossen verfolgt Karl seine Mission, den Sachsen den christlichen Glauben aufzuzwingen. Der Sachsenherzog erkennt, dass es wenig Sinn haben würde, weiterhin gegen die Übermacht der Franken anzukämpfen und ein endloses Blutvergießen zu riskieren. Er kann und will die Zahl der Toten in dem brutalen Krieg nicht länger ignorieren. In vielen Gesprächen öffnet seine Ehefrau Geva ihm den Blick für das neue Weltbild. So erzählt die Oper die Geschichte. Denn so hat sie nur die Autorin erzählt, aber man kann sie nicht aus den Quellen so entnehmen.
Die Widukind-Oper ist ein eindrucksvolles Plädoyer für Verständigung und den Sieg der Vernunft über die Gewalt. Sie wird unter freiem Himmel aufgeführt.
Das Revival auf der Weserscholle ist ein Projekt abseits der üblichen Theaterbahnen, bei dem das klassische Genre modern interpretiert wird: Beteiligt sind der Projekt-Chor mit Sängerinnen und Sängern aus der Region, internationale Solisten, die Breakdancer „The Last Action Heroes“ aus Bad Oeynhausen als fränkische Kämpfer und das Kammerorchester Detmold dirigiert von Olivia Lee-Gundermann (Dortmund). Für Text und Regie zeichnet mit Birgit Kronshage ebenfalls eine Detmolderin verantwortlich. Zum Ensemble der etwa zweistündigen „Widukind“-Oper zählen 50 Mitwirkende.
Das Gemeinschaftsprojekt von Engeranern und Höxteranern wird von der LWL-Kulturstiftung im Rahmen des Kulturprogramms zum Jubiläumsjahr 2025 „1250 Jahre Westfalen“ gefördert.
Karten für die Aufführungen am 23., 24., 30. und 31. August (Einlass 18 Uhr/Beginn 19.00 Uhr) sind ab sofort erhältlich.
Nicht verpassen
Vom 10. Mai bis 19. Oktober 2025 lädt die immersive Ausstellung „Die Schlacht am Brunsberg – Aufbruch in eine neue Zeit“ ein, Karl dem Großen und seinen Kriegern auf dem Schlachtfeld am Weserufer bei Höxter-Godelheim zu begegnen.
Foto: Daniela Dembert


