Das Kulturerbe am Welterbe: Die Nieheimer Flechthecke
Es sind lebendige Zäune, die auf dem Gelände des Gartenparks im Weserbogen entstanden sind. Im 25 Kilometer entfernten Nieheim hat die Flechthecke eine jahrhundertelange Tradition. Seit 2018 ist sie sogar als immaterielles Kulturerbe anerkannt. Etwa 40 Studierende der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe haben im Oktober 2022 solche grünen Einfriedungen in Höxter gepflanzt.
Als immaterielles Kulturerbe sind die Flechthecken ein prägendes Element der Nieheimer Kulturlandschaft. Historische Quellen belegen diese schon für das Jahr 1650. Seit 2018 sind die Flechthecken im Inventar Immaterielles Kulturerbe von Nordrhein-Westfalen und der UNESCO eingetragen.
Die Haselnuss-, Weißdorn- und Ahorn-Pflanzen im Huxarium Gartenpark haben eine Höhe von zweieinhalb bis drei Metern. Die Länge wird benötigt, um sie in der speziellen Nieheimer Technik zu flechten. Neben dem Klimaeffekt schützen Hecken den Boden vor Winderosion und haben eine kühlende Wirkung. Ein Dürresommer richtet in einer heckenreichen Agrarlandschaft weniger Schaden an. Von Hecken profitieren auch viele Tiere und Pflanzen, für die Hecken Lebensraum und Verbindungsglied zwischen Biotopen sind.
Flechthecken-Fachmann Ulrich Pieper aus Nieheim zeigt mit Helferinnen und Helfern vom Heimatverein und der Technischen Hochschule die traditionelle Nieheimer Flechthecke aus Haselnuss, aber auch zwei Kreuzhecken aus Weißdorn oder Ahorn.