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Klostergarten
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Willkommen im Klostergarten – dem botanischen Schatzkästchen

Lust auf eine Zeitreise auf den Spuren heilkundiger Mönche? Auf Blütenpracht fürs Auge und für den Gaumen? Unter den Doppeltürmen des Westwerks aus der Zeit Karls des Großen gedeiht allerhand: Rosen-Schönheiten, seltene Stauden, duftende Sträucher und fast vergessene Gemüsesorten. Im Schutz hoher Klostermauern lebt das Wissen der Benediktiner wieder auf – hier wachsen Heilkräuter und Arzneipflanzen gegen viele Zipperlein. Der zwei Hektar große Garten ist ein echter Ruheort und ein Paradies für alle, die das Gärtnern lieben.

Tolles aus der Zwiebel: Tulpen, Narzissen und Allium

Im Frühling verwandelt sich der Remtergarten in ein Tulpenmeer. Die Blütenblätter sind spitz, gefranst, gestreift, mehrfarbig, gefüllt – die Vielfalt kennt kaum Grenzen.  Der Corveyer Klostergarten wird zu Klein-Holland - zu Füßen des Welterbes sind allein 31.000 Tulpen in 87 verschiedenen Farben und Sorten gepflanzt worden. Dazu kommen noch etwa 20.000 weitere Zwiebelblumen wie  schneeweiße und leuchtendgelbe Narzissen, dazu feine Hasenglöckchen und imposante rosa Lilien, viele davon blühen im sanften Grün der Geophytenwiese.

Gehölz-Raritäten aus dem Süden

Im milden Mikro-Klima nah am Wasser umgeben von der Klostermauer wachsen Gehölze, die man bislang eher in wärmeren Gefilden wie dem Rheinland oder der Pfalz findet. Beispiele sind der schnellwüchsige Blauglockenbaum (die kleinere Sorte Paulownia fortunei „Fast Blue“), der ausladende Taschentuchbaum mit weiß verfärbten Hochblättern oder der stark duftende Kuchenbaum mit dem Indian-Summer-Herbstlaub. Hier steht außerdem ein robuster Strauch, der erst spät im August blüht und Bienen nährt: Sieben Söhne des Himmels (Heptacodium miconioides). Der Strauch mit dem poetischen Namen ist durch seine abblätternde Rinde auch im Winter ein Hingucker. Ein Tipp für kleine Gärten ist der langsam wachsende Judasbaum.

Dahlienpracht und essbare Blüten im Küchensaum

Im Spätsommer thronen unzählige Dahlien vor der Doppelturm-Kulisse des karolingischen Westwerks. Die Vorfahren unserer heutigen Garten-Dahlie wurden bereits von den Azteken in Südamerika kultiviert und als Gemüse genutzt. Bei uns hat sich die Dahlie nur als Zierpflanze durchgesetzt. Ganz in Vergessenheit geriet, dass die Knollen sich wie Kartoffeln zubereiten lassen. Die großen Blüten der „Königin des Spätsommers“ machen sich gut im Salat. Der Remtergarten birgt noch mehr essbare Blumen wie wilde Malve oder die Indianernessel -  von den Ureinwohnern Amerikas als Tee geschätzt. Die großen, grünen Blätter der Funkien haben eine lange Geschichte als Gemüse in Asien. Taglilien, Astern oder Storchschnabel sind ebenfalls in die Küche verwendbar.

Die Entwicklung des Gemüsegartens

Der große Gemüsegarten zeigt die Entwicklung des Nutzgartens im Laufe der Jahrhunderte – vom Mittelalter bis heute.  In den Hochbeeten reift Gemüse, das schon die Mönche vor 1.200 Jahren hier angebaut haben dürften, beispielsweise Bohnen, Fenchel oder die Artischocke. Zu finden sind auch Gemüse aus der Neuen Welt Amerika wie Tomaten und Kartoffeln. Lauch, Schwarzwurzeln, Mangold, grüner Spargel, Auberginen oder moderne Trendgemüse wie Pak Choi werden geerntet und über den „Höxter Tisch“ an Bedürftige verschenkt.  Nahrhaftes und üppige Blumenbeete gehen dabei eine spannende Symbiose ein.  Optisch was her macht zum Beispiel die Lippische Palme – Grünkohl paart sich erstaunlich gut mit den prächtig blühenden Stauden in den Wechselflorflächen.